Die Banner der Pinguins-Fans.
Foto: Screenshot Telekom Sport
Die Thomas Sabo Ice Tigers haben am Donnerstag nach einem 0:3-Rückstand noch zwei Punkte aus Bremerhaven mitnehmen können. Die Nürnberger gewannen das Spiel im Penalty-Schießen mit 5:4 (0:1, 3:2, 1:1, 0:0, 1:0) und sind zumindest für einen Tag Tabellenführer der DEL, einen Punkt vor dem EHC Red Bull München, der aber schon am Freitagabend durch einen Erfolg gegen die Schwenninger Wild Wings wieder selbst an die Spitze kommen kann.
Ross Mauermann hatte die Pinguins im ersten Drittel in Führung gebracht, Kevin Lavallee und Jan Urbas setzten bis zur Mitte des Spiels zum 3:0 nach. Innerhalb von gerade einmal 89 Sekunden machten die Ice Tigers aber nun wieder ein offenes Spiel aus der Partie. Brandon Segal und Neuzugang John Mitchell mit einem Doppelpack glichen aus.
Bremerhaven ging im Schlussabschnitt nach einer kontroversen Entscheidung spät mit 4:3 in Führung: Jordan Owens hatte in Tornähe vor seinem Treffer Taylor Aronson mit dem Stock von hinten in den Rücken gecheckt, ihn so von der Scheibe getrennt und den Treffer erzielen können. Die Schiedsrichter entschieden nach Videobeweis auf Treffer. Doch nur 26 Sekunden später traf Oliver Mebus zum 4:4. Nach der torlosen Verlängerung komplettierte Mitchell mit seinem verwandelten Penalty seinen Hattrick und sicherte den IceTigers den Sieg.
Im Vorfeld hatte es kontroverse Diskussionen im Fan-Lager der Bremerhavener gegeben, weil einige Fans aus zwei Fangruppierungen mehrfach negativ aufgefallen waren - unter anderem im Spiel in Düsseldorf und auch beim Verbandsligaspiel zwischen dem REV Bremerhaven und dem ECW Sande. 30 REV-Fans seien dort negativ aufgefallen, hatte die Polizei berichtet. Mehrere Fan-Clubs lassen aus diesem Grund nun ihre Mitgliedschaft in Fan-Beirat ruhen. Ordnungshüter und Fans hatten vor dem Spiel mit unterschiedlichen Aktionen zu friedlicher Fankultur aufgerufen. Es gab einen Trailer von Spielern Verantwortlichen und Fans. "Gewalt und Hass hat in unserem Stadion nichts zu suchen", hieß es da unter anderem. Zudem rollten die Pinguins-Fans Banner aus: "Bremerhaven steht für eine friedliche Fan-Kultur, Rivalität Ja, Gewalt Nein. Wir fordern Konsequenzen."
Pinguins-Coach Thomas Popiesch sagte auf der Pressekonferenz: "Seitdem ich Eishockey spiele, erzähle ich Leuten, die mit Eishockey nichts zu tun haben, immer über die tolle Atmosphäre. Auch wenn die Fans gegeneinander singen, gibt es trotzdem Fanfreundschaften. Das ist das große Gut im Eishockey. Dafür sollten wir kämpfen und das sollten wir uns nicht von irgendwelchen Leuten kaputt machen lassen. Wir sollten den Respekt beibehalten und sollten das selbst als Team auch vorleben."
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
Bremerhaven - Nürnberg
4:5 n.P. (1:0, 2:3, 1:1, 0:0, 0:1)
Tore: 1:0 (15.) R. Mauermann (15.), 2:0 (28.) Lavallée (28), 3:0 (31.) Urbas 3:1 (34.) Segal, 3:2 (35.) Mitchell, 3:3 (36.) Mitchell, 4:3 (58.) Owens, 4:4 (59.) Mebus (58:12), 4:5 Mitchell (Penalty); Strafminuten: Bremerhaven 2, Nürnberg 4; Zuschauer: 3.872