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Wie geht es weiter mit dem Deutschland Cup? Nicht nur der Vertrag mit Bundestrainer Marco Sturm läuft aus, auch der mit dem Standort Augsburg als Ausrichter des Deutschland Cups, der zum dritten Mal dort ausgetragen wurde und rein von den Zuschauern gesehen die erfolgreichste Auflage für den DEB war.
Offiziell wurden 32.048 Zuschauer vermeldet (mehr als 4.000 mehr als im Vorjahr), zwei Partien, darunter auch die Samstagspartie der USA gegen Russland, waren ausverkauft (auch wenn sich für den Beobachter einige Lücken bei den Sitzplätzen auftaten). Das lag vor allem an den russischen Zuschauern, die für mächtig Stimmung sorgten - Stimmung, die sich kaum zu den WM-Spielen in Köln mit russischer Beteiligung unterschied und daher mit zum Erfolg des Turniers beitrug. "Ich hoffe darauf, dass Russland wieder kommt, sie waren eine echte Attraktion", sagte DEB-Präsident Franz Reindl am Sonntag. Russland gewann das Turnier mit drei Siegen.
Auch die Verantwortlichen waren mit dem Ergebnis zufrieden. "Ohne die Zahlen final zu kennen, ist die Bilanz positiv", sagte Leo Conti, Cheforganisator des Turniers. "Das Zuschauerinteresse geht nach oben, das Medieninteresse auch. Was wirtschaftlich herauskommt, werden wir dann aber erst nach den Abrechnungen sehen." Reges Medieninteresse herrschte vor allem aufgrund der Brisanz des Turniers, war es doch nicht nur für die deutsche Mannschaft, sondern auch für Team USA der einzige Test vor den Olympischen Spielen. Anders als zuvor brachten die Amerikaner in ihrem 85 Mann starken Tross auch etliche Journalisten und Videoteams mit.
Wie es weitergeht, ist noch unklar. Gegenüber der Deutschen Presse Agentur sagte Reindl, dass als Alternativen auch Nürnberg, Hamburg, Dresden oder Krefeld infrage kämen. "Die Mannschaften waren in Augsburg zufrieden, die Qualität war sehr gut. Die Bilanz ist auch von DEB-Seite positiv. Ich denke, dass man den Deutschland Cup in Augsburg fortführen sollte. Wir haben ein gemeinsames Joint Venture und da setzen wir uns in den nächsten Wochen zusammen. Ich bin positiv gestimmt und hoffe dass wir zurückkehren. Am besten wäre ein Weihnachtsgeschenk. Aber man muss auch eine Gesamtbilanz ziehen und das Für und Wider abwägen. Die Augsburger Organisation hat auch recht wenige Leute und da ist der Aufwand auch enorm. Das sehen wir auch, aber am Geld soll es nicht scheitern." Conti sagte, man müsse vorher noch mit der Stadt sprechen, er halte aber "Weihnachten für recht optimistisch. Aber spätestens bis Januar sollten wir Bescheid wissen."
Reindl kündigte aber unabhängig davon schon einmal Veränderungen an: "Eine Änderung des Formats wird es aber sicher geben, ob in Augsburg oder woanders. Drei Spiele in drei Tagen sind nicht mehr zeitgemäß bei dem Tempo, der Intensität." So könne man beispielsweise ein Spiel schon am Donnerstag spielen oder ein Spiel mit nichtdeutscher Beteiligung in einem anderen Land austragen.
Michael Bauer/Tobias Welck